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Was ist ein Superkart ?

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"Superkarts, auch Superracekarts genannt, sind richtige Rennwagen, die man mit einsitzigen Formelautos - in der Fachsprache "Single Seaters" genannt - vergleichen kann. Ich muss lachen, wenn sie die Leute "Go-Karts" nennen. All jenen, die so reden, kann ich nur antworten: Versuchen Sie, das Gaspedal des Karts im sechsten Gang durchzudrücken, und sie werden Ihre Meinung ganz schnell ändern. Der Atem wird Ihnen stocken.
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Dieses Urteil gab der Formel 1 Pilot David Coulthard ab, nachdem er für das britische Magazin Autosport (4.August 1994) ein Superkart 250 getestet hatte. Coulthard sagte weiter: "Ich habe noch nie etwas getan, wobei ich mehr Angst hatte. Was die reine Beschleunigung betrifft, kommt diese Maschine einem Formel 1 Grand Prix Auto sehr nahe. Das Bremssystem ist mit Sicherheit beeindruckender als alles, was ich bisher in der F3 und der F3000 erlebt habe."
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Wer könnte die Leistungsfähigkeit eines Superracekarts besser beschreiben als ein derartiger Kenner?
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Superkart ist keine neue Disziplin. Unerschrockene Engländer waren in den 70er Jahren die ersten, die auf einen Kartrahmen einen 250ccm Yamaha Zweizylinder schraubten. Sehr schnell war danach klar, dass diese Geräte viel zu kraftvoll für normale Kartbahnen waren.

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Seither haben Superkarts die Automobil-Rennstrecken erobert und während der letzten 20 Jahre wurden sie auf den prestigereichsten Rennstrecken der Welt gefahren. Von Silverstone bis Monza, über Hockenheim, den Nürburgring, Spa-Francorchamps, Kyalami, Daytona, Donington, Le Mans oder Magny Cours.

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Die Technik wurde in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt, die Fahrgestelle wurden dem neuen Lebensraum angepasst, Reifen vergrößert und wirkungsvolle Aerodynamikteile eingeführt.
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Superracekarts werden in zwei Klassen gefahren. Die Zweizylinder der Division II leisten zwischen 85 und 95 PS bei einem Hubraum von 250 ccm, die Karts der Division I sind mit einem Einzylindermotor ausgerüstet, der bei gleichem Hubraum zwischen 55 und 70 PS entwickelt.
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Motoren beider Klassen sind mit einem sequentiellen 6 Gang Getriebe ausgerüstet. Bedenkt man die nicht vorhandene Federung und die Kraftübertragung per Kette an eine starre Hinterachse, dann ist das zweifellos noch immer ein Kart. Aber die aerodynamischen Hilfsmittel, die hochwirksam weit mehr als nur Dekoration darstellen, machen daraus Fahrzeuge, die vielen Formelfahrzeugen in den Fahrleistungen überlegen sind.
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Die Höchstgeschwindigkeiten liegen bei mehr als 250 km/h, und bei der letzten WM 1995 auf dem alten Österreichring drehten die schnellsten Fahrer ihre Runden mit durchschnittlich 193 km/h. Und unvergessen ist die unglaubliche Szene vom Mai 1998, als ein Fahrer dieser Serie bei einem Schaufahren im tschechischen Most einen Formel 1 Tyrrell von 1997 ausbremste und überholte.
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Verstehen Sie jetzt, warum ein Superracekart nicht mehr wirklich ein Kart ist?
 
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